Thermikmodul

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Die Aufgabe des Thermikmoduls besteht darin, aus den Barogrammen bzw. IGC-Dateien eines Fluges abzuleiten, wo sich verwertbare Thermikquellen befinden könnten. Hierbei handelt es sich nicht um eine exakte Wissenschaft (weiter unten wird die zugrunde liegende Logik beschrieben), sondern um bestmögliche Rechnungen mit dem Schwerpunkt auf die Identifizierung stabiler Bärte, die in Karten abzulegen oder auf Varios zu exportieren auch einen Sinn macht.

Da diese Untersuchung Zeit kostet (wobei sie maximal einmal pro Flug stattfindet), ist sie schaltbar ausgelegt. Ein Klick auf das kleine Thermiksymbol in der Statusleiste öffnet den Einstellungsdialog der Thermikermittlung. Hier können entweder Ermittlungsgrenzen eingestellt oder aber mit dem Button "ohne Thermik" bzw. der ESC-Taste der Thermikmodus abgeschaltet werden.

fbThermikermittlung

Folgende Mindestwerte können für die Ermittlung eingestellt werden (wobei das Programm Mindestwerte erzwingt, damit nicht versehentlich jeder Pups gezählt wird):

integriertes Steigen über 20 Sekunden
Mindestdauer dieses Steigens (s.u.)
Mindest-Höhengewinn

Der/die Flüge werden anhand stochastischer Regeln untersucht, wobei jeder Treffer noch gegen die Grenzwerte verglichen und entschieden, ob sie gemerkt werden soll. Die Thermiken eines Fluges werden mit folgenden Werten abgespeichert:

Datum und Ortszeit
maximale integrierte Steigrate
Ein- und Ausstiegshöhe (ergibt auch den absoluten Höhengewinn)
geografisches Zentrum der Stützpunkte
den theoretischen Abrißpunkt (s.o.)
gemittelte Eintritts- und Austrittskoordinaten
zwei Radien in Metern, in denen jeweils einmal 50% und einmal 100% der Stützpunkte liegen

Aus Steigrate und Höhengewinn wird jeweils ein sprechender und ein 6stelliger Kurzname gebildet. All diese Daten ergeben einen sogenannten Thermik-Wegpunkt, der in Karten als Kreis dargestellt wird. Größere Kreise bedeuten längere Bärte (mehr absoluter Höhengewinn), intensiver eingefärbte Kreise haben ein größeres maximales Steigen.

In der Kartendarstellung eines Fluges (nicht in der kleinen Vorschau) werden evtl. gefundene Thermiken angezeigt. Hierbei wird der abgebildete Dialog in den für den Karteninhalt eingeblendet. Dies steuert, welche Thermiken angezeigt werden sollen (die Ermittlung fand ja bereits beim Einlesen des IGCs statt).

In der externen Karte sieht das dann so aus (bei Verwendung interner Karten werden die Thermiken nur als Kreise gezeichnet):

fbTrackMitThermik

In beiden Kartenmodellen wird zudem eine blaue Linie vom Zentrum einer Thermik zu deren Abrißpunkt gezogen, sofern ein solcher ermittelt werden konnte. Dieser Abrißpunkt wird auch als Wegpunkt in die Karte gezeichnet; unter Google Maps wird zusätzlich ein Symbol an die Stelle gezeichnet, an der der Eintritt in die Thermik stattgefunden hat.

Wie unter "Kartendarstellung" beschrieben können die angezeigten Thermiken von hier aus in Wegpunktlisten übernommen werden.

Ein besonders interessantes Anwendungsgebiet ist der Vergleich von Flügen. Nehmen wir an, dass am gleichen Tag wie Du einige Kameraden in die selbe Richtung aufgebrochen sind. Wenn Du nun Deinen Flug mit aktiver Thermikermittlung wie beschrieben darstellst, kannst Du Dir deren IGCs vom selben Tag (sonst macht der Vergleich weniger Sinn) mit der Maus auf die Karte ziehen. Neben den übereinander gelegten Tracks wirst Du nun auch sehen, wie ähnliche Thermikquellen zusammengeführt werden (gemittelte Werte). So zeigt sich nicht nur, welche Streckenführung Erfolg verspricht; es lassen sich auch gezielt Wegpunktgruppen mit den interessantesten Bärten bauen. Eine solche kann dann beispielsweise so aussehen:

fbThermikWaypointList

Bitte lies hierzu auch die Kapitel zur Kartenanzeige und zur Wegpunktverwaltung genau durch. Man kann mit etwas Übung bei sehr wenig Arbeit die erstaunlichsten Karten, Listen und Ergebnisse erzeugen.